© DAV Illertissen

Abwechslungsreiche Schneeschuhtage in Obernberg

... fast jeden Tag ein kleines Abenteuer

28.03.2023

Aber gemütlich war´s schon auch ...

Am Freitag geht es pünktlich los in Illertissen, zu neunt mit zwei PKW, sogar mit direkt am Haus Abholservice. Nach schneller problemloser Fahrt kommen wir in Almi´s Berghotel an und dürfen, obwohl noch früh am Tag, auch gleich einchecken.

Die Wettervorhersage für die 5 Tage war nicht gerade prickelnd, zuerst warm, dann immer kälter und viel Regen. Da es gerade nicht regnet, wollen wir natürlich gleich los und da wir südseitig aufsteigen, wo, soweit wir sehen können, kein Schnee mehr liegt, nehmen wir zwar Pieps, Sonde und Schaufel mit aber die Schneeschuhe lassen wir im Tal. Schon bald wird es uns warm und die ersten freien Oberarme des Jahres werden gesichtet wobei andere noch mit mindestens 2 warmen Schichten unterwegs sind.

Weiter oben wird der Wind etwas rauher und schon bald stapfen wir durch meterhohen Schnee, in den wir bei den Temperaturen leider auch oft hüfttief einsinken. Schon bald fragt unser Tourenführer Stephan der bis dahin tapfer vorausspurte ob wir nicht umdrehen sollten, aber da es für uns nachfolgende natürlich um ein Vielfaches leichter war wollte keiner umdrehen. Nach einiger Zeit übernahm dann doch jemand von uns, das restliche Spuren bis zum Lichtsee, dort froren wir alle nach einer kurzen Pause so, dass wir gerne zur Umkehr bereit waren, und nur noch an Sauna und Dampfbad dachten.

Am nächsten Morgen zogen wir, wohlweislich mit den Schneeschuhen, in Richtung Allerleigrubenspitze, wo wir zuerst mit Snowlinern und dann bald auch mit Schneeschuhen gut vorankamen. Die wenige notwendige Spurarbeit überließen wir heute dem vorausgehenden Team der DAV-Schneeschuhbergsteigen-Ausbildungsgruppe, die in die gleiche Richtung unterwegs war und auch ihre Verschüttetensuchprüfung heute noch absolvieren musste.

Schon bald erreichten wir das Hauptziel, die Allerleigrubenspitze, auf der zwei von uns verweilen wollten und bei den Aktivitäten der Ausbildungsgruppe zusahen, bis wir anderen von unserer hübschen aber abgeblasenen Schneeschuhgratwanderung zurück waren. Der südwestliche Abstieg gestaltete sich etwas schwieriger, auf der Suche nach Schnee gab es einiges Hin und Her und wir ahnten schnell, woher der Name des Gipfels kommt, aber auch im Gras kann man mit den Zacken der Schneeschuhe mal guten Halt finden.

Beim Rückweg vorbei an den Obernberger Seen (die schon mal mehr Wasser hatten), hatten wir dann ordentlich müde Beine, so dass wir froh waren, kurz vor dem beginnenden Schneeregen wieder am Hotel zu sein.

Die Wettervorhersage für den nächsten Tag war wieder gemischt und morgens beim Frühstück schneeregnete es noch, so dass wir zuerst kein üppiges Ziel wählten und Richtung Fradersteller loszogen. Aber nachdem wir in Richtung Hoher Lorenzenberg  nur Sonne und blauen Himmel sahen und auch wussten dass die Lawinenlage heute bei den kälteren Temperaturen in diesem Gebiet nur ein Einser war, änderten wir kurzerhand unser Ziel und stiegen schnurstracks Richtung Grat zum hohen Lorenzen auf.

Dort wurde es manchem von uns doch etwas mulmig und wir stiegen bzw. rutschten (auf dem Po) nochmal südlich etwas ab, um dann etwas einfacher auf den Gipfel zu gelangen. Dort oben blies der Wind dann so heftig, dass wir die großartige Aussicht leider kaum genießen konnten und schnell wieder runter wollten. Über das Fradertal hatten wir dann einen schönen Abstieg und konnten dann auch windgeschützt endlich unsere wohlverdiente Vesperpause machen.

Für den vorletzten Tag war jetzt wirklich nur schlechtes Wetter angesagt und ein Teil von uns machte mit den öffentlichen Verkehsmitteln der Gästekarte einen Ausflug nach Innsbruck.  Wir anderen wollten nur die Obernbergerseenrunde machen aber da gab es noch den Seesteig der sich leider im Winter nicht als wirklich ideal erwies und uns auf halber Strecke dann doch lieber umdrehen ließ.

Zum Abschluß hatten wir mit 10 bis 20 cm Neuschnee und Wolken und Sonne eine kleine aber feine Abschlußtour von Vinaders auf den Sattelberg.

Mit den schönsten Fotomotiven für die nächsten Weihnachtskarten und einem pulvrigen Genußabstieg zur Einkehr auf der Sattelbergalm konnten wir, glücklich und zufrieden über die schönen Tage, den Heimweg antreten. Herzlichen Dank an Stephan der sich immer genauestens über Wetter und Lawinenlage informierte und unsere Touren entsprechend flexibel plante.

Ruth